Feuer „mit Streichhölzern“!

Wenn ich meine Vorbereitungen (→ Grundsätze zum Feuer) zum Feuer alle erledigt habe, dann kann ich mich ans eigentliche Anzünden begeben.

Hier soll der Bereich behandelt werden, bei dem ich Streichhölzer oder ein Feuerzeug zur Verfügung habe. Ein Päckchen Streichhölzer sollte man immer – egal wo man ist – in der Tasche haben. Gasfeuerzeuge sind eine Alternative, die ich persönlich jedoch nicht so gut finde. Auch wenn es mittlerweile Gasfeuerzeuge gibt, die recht robust sind, so haben sie doch mehr „Mechanik“ als Streichhölzer und sind damit anfälliger für Störungen. Benzinfeuerzeuge scheiden für mich aufgrund der Flüchtigkeit des Benzins von vornherein aus. Die Haltbarkeit ist auf wenige Tage begrenzt – oder ich muß ständig eine Flasche Feuerzeugbenzin zum Nachfüllen mitführen. Draußen brauche ich Ausrüstung, in die ich größtmögliches Vertrauen setzen kann. Und da stehen die Streichhölzer ( egal ob „Überallzünder“ oder die handelsüblichen Streichhölzer) ganz weit oben. Verpackt in einer Filmdose eines Kleinbildfilmes oder in einer kleinen Schraubflasche aus Plastik sind sie gegen Feuchtigkeit und Beschädigungen hervorragend geschützt! Vorsicht, wenn Ihr die Reibfläche mit in die Dose packt: Immer auf die den Streichholzköpfen abgewandte Seite! Sonst besteht die Gefahr, dass sie sich entzünden und Ihr Euch übelste Verbrennungen zuzieht. Die „Überallzünder“ können sich auch durch Reibung an den Köpfen bereits entzünden. Also packt die Dose nicht zu voll, so daß Ihr die letzten Streichhölzer mit Kraft reindrückt: Dann kommt es zu Reibungen, die zum Entzünden führen können.

Streichholzdose

Das Feuernest ist fertig – vielleicht mit etwas Zunder unterstützt – genügend Holz ist vorhanden. Dann los! Jetzt habt Ihr die Möglichkeit „Anzünder“ zu verwenden, um auf Nummer Sicher zu gehen. Dabei gibt es die unterschiedlichsten Marken, die Festbrennstoffanzünder für Öfen, Kamine oder kleine Kocher anbieten. Habt Ihr diese dabei – was je nach dem auch empfehlenswert ist – könnt Ihr Euch glücklich schätzen. Fehlen diese, dann schätzt Euch trotzdem glücklich und improvisiert eben. Die Natur bietet uns eine spitzen Alternative: Das Harz der Nadelbäume ist ein idealer Anzünder. Ihr findet Ihn an verletzten Bäumen. Ist er noch recht flüssig, packt ihn in ein Papiertaschentuch o.ä. (Blätter etc.). Ist er bereits trocken und hart, dann brecht ihn ab und nehmt ihn mit. In das Feuernest gegeben, ein Streichholz dran: Dann dürfte dem Feuer nichts mehr im Wege stehen…

Aber macht bitte nicht den Quatsch und beschädigt einen Baum, um an sein Harz zu gelangen. Erstens ist das für das Training nicht nötig, weil mit etwas Geduld und offenen Augen immer ein Baum mit entsprechender „Verletzung“ gefunden wird, und zweitens läuft das Harz nicht sofort aus der „Wunde“. Das braucht Zeit. Folglich hat das Beschädigen keinen Sinn!

Kleiner Exkurs: Das Harz kann – in heißem bzw. kochendem Wasser aufgelöst – mit einem Tuch über dem Kopf zum Inhalieren genutzt werden, wenn man eine Erkältung hat. Außerdem kann man es durch kurzes Erhitzen an einer offenen Flamme verflüssigen und als „Klebstoff“ für z.B. Werkzeugstile nehmen, wenn man diese mit Seil, Wurzeln oder Gräsern festgezogen hat. Das Seil wird dabei mit dem flüssigen Harz eingerieben. Dieser härtet dann beim Erkalten aus.

Ach ja: Ab und zu wird empfohlen, die Streichhölzer mit einem Messer in 2 Hälften zu teilen, um so doppelt so viele zu erhalten. In den überwiegenden Fällen führt der Versuch dazu, daß der Schwefel am Kopf abplatzt und abbröckelt. Dann ist das gesamte Streichholz nicht mehr zu gebrauchen. Also lieber ein ganzes als zwei untaugliche Hälften. Dann lieber das Feuer einmal anmachen und wenn Ihr weiterziehen müsst: Feuer mitnehmen! Aber das ist wieder ein anderes Thema….